Geografisches und Historisches

Freckenfeld liegt in der Südpfalz am Nordrand des Bienwaldes, südlich von Landau und nordwestlich von Karlsruhe. Die Gemeinde gehört zum Landkreis Germersheim und ist Teil der Verbandsgemeinde Kandel.

„Zwei Stunden vom Gebirg und zwei Stunden vom Rhein ist gut sein.“

So wurde einst die Lage unseres Heimatdorfes beschrieben.

Drohende Unwetterwolken, die sich an den Kuppen des Pfälzer Waldes zu stoßen schienen, machten der Bevölkerung ebenso Angst wie der Rhein, der bis zur Begradigung immer wieder über die Ufer trat.

Der Gemeindewald versorgte die Bürger nicht nur mit Brennholz, sondern trug in früheren Zeiten nicht unerheblich zum Reichtum der Gemeinde bei.

Auch in der Gemarkung zeigt sich Freckenfeld sehr vielfältig. Im Süden grenzt ein langgezogener Wiesengürtel an den Bienwald, der sich von Schweighofen bis Kandel erstreckt und früher den Namen Viehstrich trug. Dieser Name ist auch heute in der Region noch ein Begriff. Das Heu diente als Winterfutter für die Kühe, die früher in großer Zahl in unserem Dorf gehalten wurden. Wer nicht genug Futter für eine Kuh hatte, hielt Ziegen zur Milchgewinnung

Die Äcker liegen auf fruchtbarem Lehmlößboden, hier wurde Weizen, Roggen, Hafer, Rüben, Luzerne und Kartoffeln angebaut, was die Grundlage für die Ernährung der Menschen und des Viehs darstellte. So wurden früher Schweine und Hühner von jeder Familie gehalten.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts spielte auch der Tabakanbau eine Rolle. Freckenfeld war einstmals bekannt für seine Weißkrautköpfe, die auf dem Markt in Weißenburg verkauft wurden. Daher rührt auch der Uzname ‘Krautstorze‘‚ den die Bewohner der umliegenden Orte den Freckenfelder gaben.

Zahlreiche Funde belegen, dass hier schon in frühgeschichtlicher Zeit Menschen lebten. Reste römischer Villen fanden sich westlich und östlich des heutigen Dorfes. Schon seit der Römerzeit wird hier auch Wein angebaut. Zur Zeit der fränkischen Landnahme entstand am Hohenhaus (oberhalb der jetzigen Schaidter Mühle) eine burgartige Anlage mit Kapelle und Friedhof. Die Siedlung im Tal erhielt ihren Namen von einem fränkischen Krieger namens Frico – Fricofeld. Die erste Erwähnung finden wir in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto II. aus dem Jahr 982.

Später verlegte man das Dorf zwischen Otterbach und der Landstraße in die Nähe der St. Wolfgangskapelle. Diese wurde dann bis 1773 erweitert. Das Dorf war ein geschlossener Siedlungskörper mit einem Eingangs- und einem Ausgangstor, während der Durchgangsverkehr über die (jetzige) Raiffeisenstraße und Kirchstraße verlief. Erst viele Jahre später verlegte man die Straße ins Dorf (die jetzige Hauptstraße).

Liegt es an der Lage im Herzen Europas oder an der Nähe der Grenze (diesseits der Lauter und jenseits der Queich), dass immer wieder Truppen durch unser Dorf zogen und Zerstörungen anrichteten? Sogar die Schweden, eigentlich unsere Verbündeten, mussten der Legende nach, im Dreißigjährigen Krieg mit einem Dampfnudelgericht davon abgehalten werden, unser Dorf zu verwüsten.

Von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts herrschten hier die Franzosen und unter Napoleon wurde der Einfluss der Kirche zurückgedrängt und das Bürgerliche Gesetzbuch, der Code Civil, eingeführt. Ab 1816 gehörte Freckenfeld, wie die gesamte Pfalz, zum Königreich Bayern. Im Jahr 1870 war unser Landstrich Aufmarschgebiet für den deutsch-französischen Krieg, im 2. Weltkrieg dann Evakuierungsgebiet, die sogenannte ‚Rote Zone‘. Die bayrische Verwaltung endete schließlich mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz im Jahr 1946.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Freckenfeld immer mehr von der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zur Wohngemeinde entwickelt.

Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten in Kandel, Wörth, Karlsruhe und Landau sind schnell zu erreichen. Ein vielfältiges Schulangebot besteht in Kandel, Wörth und Bad Bergzabern. Aber auch Erholungsmöglichkeiten im Bienwald, im Pfälzer Wald und im Elsass befinden sich in unmittelbarer Nähe.