Ehrenamtliche Helfer haben in Freckenfeld hinter dem Kriegerdenkmal auf einem rund 90 qm großen Areal in der Lindenstraße einen Kräutergarten geschaffen. Wo früher Unkraut wucherte, laden nun Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein.

Jörg Thürwächter, der seit der letzten Kommunalwahl im Gemeinderat sitzt, sagt: „Vor der Wahl haben wir von bürgerschaftlichem Engagement gesprochen. Ich wollte das in die Tat umsetzen, zumal diese Ecke wahrlich nicht schön anzusehen war“. Bei Ortsbürgermeister Martin Thürwächter stieß er damit auf offene Ohren.

Die Gemeinde stellte den Sand zur Verfügung, den er zur Lockerung in den Boden einarbeitete. Seine Frau Nena zeichnete die Pläne zur Aufteilung der Flächen und der einzelnen Beete. Danach grub das Paar Ziegeln aus seinem Bestand in den Boden ein, um die Beete abzugrenzen. Im Norden der Fläche stehen nun zwei Bänke. Diese entstanden aus roten Sandsteinen, die auf dem alten Dreschplatz der Gemeinde lagen. Gemeinderatsmitglied Jonas Kleppel half beim Zuschneiden, dem Transport und dem Setzen der Bänke mit dem Traktor der Ortsgemeinde. Weitere Heilkräuter wurden in Sautrögen aus dem früheren landwirtschaftlichen Betrieb von Thürwächters Eltern eingepflanzt. Außerdem fertigte Nena noch mehrere Blumenkübel aus Beton selbst an.

Das Material wurde durch Geld- und Sachspenden aus der Bürgerschaft finanziert. Die Kosten für das Pfanzvlies, den Rindenmulch und Split auf den Wegen trug die Gemeinde. Die Schiefertafeln beschaffte Christine Berger. Sie beschriftete sie auch liebevoll mit den Namen und den Anwendungsgebieten der rund dreißig Kräuter. Ein besonderes Schmuckstück sind die beiden mittlerweile gut bewohnten Insektenhotels an der Mauer zum Pfarrhaus. Sie entstanden aus Kabeltrommeln, die die Firma für den Glasfaserleitungsbau kostenlos zur Verfügung stellte.

Den gesamten Zeitaufwand beziffert Thürwächter auf rund 400 Stunden. Besonders gefreut hat ihn das Interesse und die spontane Mithilfe von zahlreichen Bürgern und deren finanzielle und materielle Unterstützung. Er meint nicht ohne Stolz: „Die Resonanz aus der Bevölkerung ist durchweg positiv. Zudem sehe ich immer wieder Radfahrer, die hier eine Pause einlegen.“ Daher haben sich die Thürwächters auf die Fahnen geschrieben, den Kräutergarten zusammen mit ihren Freunden und Nachbarn dauerhaft zu pflegen und zu bepflanzen.